Das Kleingartenwesen hat Geschichte und Tradition. Die Entwicklung des organisierten Kleingartenwesens begann Mitte des 19. Jahrhunderts.
Es dauerte bis zum 21August 1921 bis sich der Reichsbund der Keingartenvereine Deutschland bildete, ein Zusammenschluss aller Inhaber von Kleingärten.
Vorher hatte sich das Kleingartenwesen bis zum 1.Weltkrieg während der Industralisierungsphase aus Armengärten-Schrebergärten-,
Rote-Kreuz-Gärten und Berliner Laubenkolonien zwischen Not-und Selbsthilfe der damaligen Zeit entwickelt 1925 ergibt erste zuverlässige statistische Erneuerung, dass es 2730 Kleingartenvereine mit 36.452 Mitgliedern gibt.
Heute sind es im Bundesgebiet 14.000 Kleingartenvereine mit knapp 1 Million Mitgliedern.
Von den 67.000 Parzellen im Landesverband Berlin in 738 Vereinen sind in unserem Bezirksverband Wilmersdorf noch 14 Vereine(Kolonien) mit 1512 Parzellen und 471.171 m² Fläche verblieben.
75% unerer Parzellen haben als Grundstückseigentümer das Land Berlin und 25% private Eigentümer.
Leider fehlen Unterlagen über die Gründung des Bezirksverbandes Wilmersdorf, die vermutlich schon um 1921 geschehen sein kann.
1936 tauchte die Stadtgruppe Wilmersdorf e.V. auf und nach Kriegsende 1945 sorgte Wilhelm Naulin für den demokratische Neuaufbau der Kleingartenorganisation auf Landes und Bezirksebene.
So wurde am 10.August 1953 beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Reg./Nr.112/NZ
der Bezirksverband der Kleingärtner und Siedler Berlin-Wilmersdorf
mit dem damaligen Vorstand:
- Wilhelm Naulin- 1.Vorsitzender
- Karl Prahl- 2. Vorsitzender
- Heinz Thyssen-Schriftführer
- Helmuth Hasse- Kassierer
und den Beisitzern:
- Dr. Friedrich
- Wilhelm Steeb
- Adolf Ullrich
- Joseph Brons
in das Vereinsregister eingetragen.
Wilhelm Naulin, der auch 1.Vorsitzender des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde, Sitz: Hildegardstr. 5, war und dessen Name die Kolonie Grunewald seit 1982 trägt, hat den Bezirksverband lang bis 1975 geführt.
Ihm folgten die Gartenfreunde kurt Gersinski, Hans-Joachim Salcher und von 1991 bis 2003 Harry Wuttke, der bis zu seinem Tod 2009 noch Ehrenvorsitzender im Bezirksverband Wilmersdorf war.
Aus dem Kreis der längjährigen aktiven Vorstandsmitglieder sei an Helmut Haase, Friedrich Herrmann, Wilhelm Frech, Horst Weiss, Otto Heboldt, Werner Boettcher, Helmuth Lähn, Irmgard Sprengler, Bernd Fröderich, Gerhard Fiedler, Inge Titel.
Der jetzt amtierende Bezirksverbandsvorstand hat sich den Erhalt aller noch vorhandenen 15 Kolonien zum Ziel gesetzt.
Der Bezirksverband Wilmersdorf verfügte 1975 über 7.500 Parzellen.
Die politische Entwicklung machte Wilmersdorf in der Zeit nach dem Mauerbau 1961 zum City-Bezirk, erhöhte den Bedarf an Wohnungsbau und kommunalen Einrichtungen und viele Kleingärten verschwanden als Bauland.
Die größten Projekte waren die Autobahnüberbauung Schlangenbader Str. mit der Auffahrt Berliner Str., die Firma Reemsma, Zahnklinik Assmannshauser Str., Mittelstufenzentrum und Seniorenzentrum Emser Str., Werner-Ruhemann –Sporthalle und das Sportgesundheitszentrum Forckenbeckstr., Werner-Bockelmannhaus Bundesallee, die Seniorenwohnheime Durlacher Str., Johannisberger Str. und Cunostr.
Große Wohnungsbauten entstanden in der Durlacher Str., Mecklenburgischen Str., Pommersche Str. und Kudowa Str.
Im Flächennutzungsplan 1984 war nur die 1969 entstandene Kolonie Norderney mit 19 Parzellen als Dauerkleingarten ausgewiesen.
Die älteste und größte Kolonie und mit 437 Parzellen Oeynhausen feierte im Jahr 2004 ihr 100 jähriges Bestehen.
Zehn Kolonien sind vor und nach dem ersten Weltkrieg gegründet worden, die Kolonie Hohenzollerndamm 1932 und Kolonie Blaupunkt 1937 und nur die Kolonie Grunewald 1947 und Paulsborn-Kudowa 1950 sind nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.
Wir wollen den Rest unserer Wilmersdorfer Kleingärten erhalten und fordern hierzu die tatkräftige Unterstützung der Politik.